Presse-News 1/12

Die ÖFT-Presseaussendungen
im Jänner 2012


 Kunstturnen  +  Rhythm. Gymnastik  / ÖFT (Wien/London), Di. 17. Jänner 2012
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Caroline Weber, Barbara Gasser und Fabian
Leimlehner: Österreich erstmals mit Turnen und
Rhythmischer Gymnastik für Olympia qualifiziert.
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In der Londoner O2-Arena wurde am Dienstag Abend mit den Bewerben der
Rhythmischen Gymnastik die internationale Olympia-Qualifikation der „Turn-
sportarten“ abgeschlossen. Erwartungsgemäß verfehlte Nicol
Ruprecht einen
der fünf noch freien Quotenplätze für die Spiele 2012. Demnach stehen die für
Olympia qualifizierten ÖFT-Athlet/inn/en fest: Caroline
Weber in der Rhythmi-
schen Gymnastik sowie Barbara
Gasser und Fabian Leimlehner
im Kunstturnen.

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Fotos aus den erfolgreichen
Olympia-Qualifikationsbewer-
ben von Caroline Weber...

...Barbara Gasser (u.)...

und Fabian Leimlehner.
Alle Bilder (C) FIG / Minkus

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Für Caroline Weber werden die Olympischen Spiele 2012
bereits ihre zweiten nach dem 17. Platz in Peking 2008.
Die 25-jährige in Wien lebende Dornbirner Sportsoldatin
hatte sich ihren Quotenplatz bereits als 15. der Welt-
meisterschaft im Herbst 2011 in Montpellier im ersten
Teil des mehrstufigen Selektionsverfahrens gesichert.
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Weber: „Es ist unglaublich, wie schnell die vier Jahre seit
Peking vergangen sind
. Ich habe die unglaubliche Chance,
ein zweites Mal an Olympischen Spielen teilzunehmen und
ich möchte sie nützen. Meine Vorfreude ist riesig! Dass
wir es jetzt sogar in drei Turnsparten geschafft haben, ist
doch wirklich großartig!“
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Vier ÖFT-Gymnastinnen mit
olympischer Vergangenheit.
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Seit Einführung der olympischen RG-Bewerbe 1984 nah-
men vor Weber bereits Elisabeth Bergmann-Salzer (25.
in Seoul 1988) sowie 1996 in Atlanta Birgit Schielin (24.)
und Nina Taborsky (29.) für Österreich an den Olympi-
schen Spielen teil. Zugunsten des neu aufgenommenen
RG-Gruppenbewerbes wurde das Starterfeld im Einzelbe-
werb seit damals auf die weltbesten 20 sowie vier „Wild
Cards“ bzw. Kontinentalplätze reduziert.
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41 österreichische Turner/innen mit
drei Medaillen in der Olympia-Statistik.
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Im Kunstturnen überwinden Barbara Gasser und Fabian
Leimlehner mit ihren erfolgreichen Qualifikationen eine
sehr lange nicht-olympische Durstrecke Österreichs seit
1964 (Henriette Parzer-Behrendt). Insgesamt stehen aus
der Vorzeit
17 Turnerinnen und 24 Turner in Österreichs
Olympia-Statistik seit 1904. Zwei stechen dabei beson-
ders hervor:
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Bei den Spielen vor 108 Jahren in Saint Louis gewann der
Wiener
Julius Lenhart 2x Gold und 1x Silber. Er ist damit
bis
heute Österreichs erfolgreichster Sommer-Olympionike
überhaupt. Der Bregenzer Hans Sauter schaffte es zwi-
schen 1948 und 1960 auf vier Teilnahmen und 1952 als
bestes Ergebnis nach Lenhart auf den sechsten Rang am
Pauschenpferd.

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Ruprecht bei Olym-
pia-Qualifikation
ohne Trainerin und
ohne Glück.
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Nicol Ruprecht musste den
„Olympic Test Event“ ohne
die gewohnte Unterstützung
ihrer Trainerin Luchia Eger-
mann bestreiten, die kurzfris-
tig erkrankt war. Als Team-
chefin vorgesehen, sprang
Annires Marchetti, (Olympia-
Kampfrichterin aus 2008) ein.
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Ruprecht verpatzte leider die
Hälfte ihrer vier Küren und sie


Julius Lenhart hatte 1904
auch nicht viel weniger
Muckis als Leimi heute ;-)
schloss den Wettkampf als 24. deutlich unter ihren Mög-
lichkeiten ab. Auch in Bestform wäre sie allerdings nicht
in den Bereich der für die Olympia-Qualifikation notwen-
digen Punkte vorgedrungen.
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>>
Ruprechts Wettkampfverlauf im Detail
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  Kunstturnen   / ÖFT (London), Mittwoch 11. Jänner 2012
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Barbara Gasser für Olympische Spiele qualifiziert!
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Barbara Gasser gelang bei der entscheidenden Olympia-Qualifikation in London
ein bombensicher-routinierter Wettkampf. Mit 52.790 Punkten hatte sie in der
Qualifikationsrangliste als Zehnte keinerlei Mühe, einen der 30 freien Einzel-
startplätze im olympischen Turnbewerb in exakt 200 Tagen zu erreichen.
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Die 22-jährige seit 2003 in Kanada lebende Lustenauerin zeigte sich erleich-
tert: „Ich war hoch nervös und bin jetzt sehr stolz auf meine Leistung. Doch
ich weiß auch, dass noch mehr möglich ist. Bis zum Olympia-Wettkampf werde
ich an der Perfektion arbeiten.“

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Gasser unterlief während ihrer vier Küren kein ein-
ziger Fehler. Jede Übung, vom optimalen Auftakt
am Stufenbarren über einen wacklerfreien Schwe-
bebalken, ein ausdrucksstarkes Bodenprogramm
und zum Abschluss einen dynamischen Yurchen-
ko-Sprung gelang wunschgemäß. Das von ihr an-
gesprochene Verbesserungspotenzial liegt in teil-
weise noch erweiterbaren Schwierigkeitswerten.
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>> Der chronologische Verlauf von
>> Gassers Olympia-Qualifikations-
>> Wettkampf im Detail.
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Gasser ist die erste österreichische Turnerin seit
48 Jahren und Henriette Parzer (Behrendt) in To-
kio 1964 mit einer erfolgreichen Olympia-Qualifika-
tion. Für 1988 und 1992 hatte Birgit Schier zwar
das internationale Limit erreicht, war allerdings
vom ÖOC wegen damals noch höherer nationaler
Normen nicht nominiert worden.
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In der Qualifikation für 2004 waren Carina Hasen-
öhrl und Tanja Gratt knapp am Quotenplatz ge-
scheitert. 2008 wäre Dinah Nagel als ursprünglich
zweite Reserve wegen Ausfällen knapp vor den
Spielen noch ins internationale Feld gerutscht,
hatte zu diesem Zeitpunkt jedoch die Karriere
bereits beendet.
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Insgesamt werden bei den Olympischen Spielen
98 Turnerinnen am 29. Juli 2012 in die Bewerbe


Barbara Gassers Schwebebalkenkür
der Olympia-Qualifikation war ein
Augenschmaus ohne Zittern

einsteigen. 60 davon werden Teil eines der zwölf qualifizierten Teams sein. Drei Quoten-
plätze gehen an Kontinent-Fixplätze (für Afrika) und Wilds Cards, einer an Vietnam für
eine WM-Einzelgerätemedaille (aus einem nicht als Team qualifizierten Land).
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Über je einen weiteren Fixplatz verfügen die vier in der Teamqualifikation zuletzt ausge-
schiedenen Länder. In der Rangliste für die verbleibenden 30 Einzelquoten schloss Barbara
Gasser am späten Mittwoch-Abend das erste Drittel ab.

>> mehr Details zur Olympia-Qualifikation in London.
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Kunstturnen / ÖFT (London), Dienstag 10. Jänner 2012
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Fabian Leimlehner schafft die Olympia-Qualifikation!
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Schon nach zwei Dritteln der entscheidenden Olympia-Qualifikation in London
stand fest: Kunstturner
Fabian Leimlehner hat den internationalen Quotenplatz
für die Spiele 2012 erreicht. Mit 84.830 Punkten gelang ihm ein – bewusst mit
heraus genommener Schwierigkeit auf Sicherheit geturnter – ausgezeichneter
Sechskampf ohne einen einzigen Fehler: „Ich bin hoch zufrieden und glücklich,
dass ich exakt umgesetzt habe, was ich mir für heute vorgenommen hatte.“

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Leimlehner bei seiner abschließenden
Ringekür der erfolgreichen Olympia-
Qualifikation. Am 28. Juli darf er an
derselben Stelle in der O2-Arena bei
den Olymp. Spielen erneut turnen!
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>> Der chronologische
>> Verlauf von Leimlehners
>> Olympia-Qualifikations-
>> Wettkampf im Detail

>> Ergebnis-Interpretation.

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Um den Olympia-Startplatz zu schaffen, hätte der
24-jährige in Innsbruck lebende Oberösterreicher
am Ende des Bewerbes sieben Länder hinter sich
lassen müssen. Doch nach zwei der drei Bewerbs-
Rotationen lagen bereits 15 Nationen hinter ihm.
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Leimlehner, der die Vorqualifikation bei der WM in
Tokio im Oktober 2011 verpatzt hatte und „mit
Glück im Unglück“ gerade noch als Allerletzter in
den heutigen Bewerb gerutscht war, zeigte nun
sein tatsächliches Potenzial.
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Skispringer-Methode führt zum Erfolg.
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Leimlehner: „Ich denke, die verpatzte WM war
eine Ohrfeige genau zum richtigen Zeitpunkt. Ich
war heute vor jeder Übung zwar extrem nervös,
doch ich hatte es erstmals sicher im Griff. Ein
herzliches Dankeschön an ÖOC-Generalsekretär
Peter Mennel, der mich auf die Methode der
Audiovisuellen Wahrnehmungsförderung unserer
Skispringer aufmerksam gemacht hat. Ich denke,
das hat heute zum Erfolg geführt.“
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Im Hinblick auf Olympia selbst meint der Turner,
dass „jetzt eineinhalb Wochen Urlaub angesagt
sind, dann startet die direkte Vorbereitung."
Genaue Ziele will er noch nicht nennen, aber "je-
denfalls werde ich den Mehrkampf weiter forcieren
und die Schwierigkeit meines Programmes deutlich
nach oben schrauben. Am Reck (Anm.: an diesem
Gerät führte er vom Oktober bis Jahresende 2011
die offizielle FIG-Weltrangliste an)
werde ich sich-
erlich mein volles Programm turnen und nicht wie
heute auf sicheres Durchkommen.“

Erster Ö-Turner bei Olympia seit 1960.

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Leimlehner wird der erste Turner seit 52 Jahren sein, der Österreich bei Olympischen Spie-
len vertritt (1960 in Rom waren dies noch ohne vorangehende int. Qualifikation Hans Sau-
ter, Johann König, Hermann Klien, Willi Kafel, Gerhard Huber und Anton Hertl auf Rängen
von 79 bis 122).
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In der Zwischenzeit hatte Reinhard Blum für die Spiele 1988 und 1992 das internationale
Limit erbracht. Blum wurde allerdings vom ÖOC, das höhere Normen angesetzt hatte, nicht
nominiert. 1996 machte sich das ÖOC für eine Wild Card für den Pferd-WM-Zehnten Cata-
lin Mircan stark, diese wurde ihm allerdings nicht zuerkannt. In der Qualifikation für 2004
war Thomas Zimmermann mit Riesenpech (gerissenes Ringe-Griffband) knapp gescheitert.
Heute verzichtet das ÖOC auf zusätzliche Limits zu den internationalen Quotenplätzen,
Leimlehner hätte aufgrund seiner Reckstärke allerdings auch mit den früheren ÖOC-Vorga-
ben kein Problem.
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  Turnen   / ÖFT (Wien), Sonntag 1. Jänner 2012
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Caroline Weber und Fabian Leimlehner wieder
Österreichs Turnsportler des Jahres!
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Die Rhythmische Gymnastin Caroline Weber (V) ist bereits für ihre zweiten
Olympischen Spiele qualifiziert. Punkt Jahreswechsel gewann die EM-Sechste
die ÖFT-Wahl zur Turnsportlerin des Jahres 2011 zum vierten Mal in Folge.
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Fabian Leimlehner (OÖ) kletterte 2011 am Reck als erster Österreicher an die
Spitze einer Kunstturn-Weltrangliste. Er verteidigte den „Sportler des Jahres“-
Titel ebenfalls, gewann zum fünften Mal nach 2006, 2007, 2009 und 2010.

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Die traditionelle „Sportlerwahl des Jahres“ des Österreichi-
schen Fachverbandes für Turnen fand wieder von Anfang Dezember bis zum Jahresende statt. Eine internationale Experten-, VIP- & Medienjury sowie ein Online-Fan-Voting
mit beinahe zehntausend abgegebenen Stimmen bestimmten
zu gleichen Teilen das Ergebnis.
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Starke Herausforderin bei den Frauen.
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Kunstturnerin Elisa Hämmerle (V), im ersten Elitejahr bereits vierfache Staatsmeisterin und Weltcup-Finalistin, wusste Weber zuzusetzen. Die große Zukunftshoffnung lag in der Fangunst voran, das klare Jury-Urteil gab den Ausschlag.
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Caro Weber freut sich: „Ich bin stolz, wieder die Turnsport-
lerin des Jahres zu sein. Ein herzliches Danke an alle, die
mich gewählt haben – sowie an meine Trainerin Lucia Eger-
mann, die mich und das Nationalteam weiter zu großen Leis-
tungen führt“. Rang 3 sicherte sich Lubi Gazov, Vierte der Sportaerobic-Europameisterschaft 2011.
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Leimlehner ungefährdet die Nr. 1.
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Bei den Männern erwies sich die ÖFT-Sportlerwahl als klare Angelegenheit: Fabian Leimlehner lag von Beginn an in Front, versammelte am Ende die deutliche Mehrheit der Jury und
die meisten Fanstimmen hinter sich:
„Es tut gut, wenn so
viele meine Leistungen würdigen, dafür ein herzliches Danke.
Ich werde alles geben, damit ich meine Voter auch im neuen Jahr überzeugen kann!“
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Auf Platz 2 drangen erstmals die jungen Trampolinspringer Martin Spatt und Jakob Wallentin (OÖ) vor, die bei der Ju-
nioren-WM nur knapp an einer Medaille vorbei geschrammt waren. Dritter wurde Turner Marco Baldauf (V), im abgelau-
fenen Jahr Sechster des Gesamtweltcups am Reck.
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>> Die detaillierten Sportlerwahl-Ergebnisse

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Weber + Leimlehner

>> Hier geht es zu den ÖFT-Presseaussendungen im Dezember 2011 <<

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