Presse-News 6/05
Die ÖFT-Presseaussendungen
im Juni 2005
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  Sportaerobic   / ÖFT (Wien), Dienstag 28. Juni 2005
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Austrian Aerobic Open:
Weltranglisten-Erste trifft auf WM-Fünfte !
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Die 
6. Internationalen Österreichischen Sportaerobic-Meisterschaften ("Austrian Aerobic
Open")
werden die größte und beste Veranstaltung dieser jungen Powersportart, die es
hierzulande bislang gegeben hat. Am kommenden Wochenende (2./3. Juli) werden über
250 Aktive aus 13 Nationen in der LSS Linz auf der Gugl aufeinander treffen. Besonders
hohes Niveau verspricht der Damen-Einzelbewerb, in dem die Weltranglistenerste Isabella
Lacatus (Rumänien) auf die WM-Fünfte Sarah Farmer (USA) trifft. Das beste österreichi-
sche Ergebnis wird von Lokalmatadorin Lubi Gazov (16) erwartet. Die Junioren-WM-Sechs-
te des Vorjahres trifft im U18-Bewerb ebenfalls auf große Kaliber, unter anderem die WM-
Dritte Georgiana Iactov (Rumänien).
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Isabella Lacatus (ROM)


Sarah Farmer (USA)


Lubi Gazov (AUT)
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Während der ÖFT in Österreich der einzige Träger dieser Wett-
kampfsportart ist, präsentiert sich Sportaerobic international
"etwas zerfleddert". Ähnlich dem Boxen existieren mehrere so-
genannte "Weltverbände". Um die realistischen Chancen für die
Aufnahme in das Olympiaprogramm zu wahren, bemüht man sich
derzeit allerdings um Vereinheitlichung, denn das ist die Forder-
ung des IOC. Unter Federführung des
Weltturnverbands FIG ha-
ben in den letzten Jahren die IAF (International Aerobic Federa-
tion, Zentrale in Japan) und kürzlich die ANAC (Association of
National Aerobic Championships Worldwide, Zentrale USA) mit
der FIG Partnerschaftsverträge abgeschlossen, tragen ihre Be-
werbe mittlerweile ausschließlich nach dem FIG-Reglement aus.
Die FISAF (Federation of International Sports Aerobics and Fit-
ness, Zentrale Finnland) betont allerdings zurzeit noch Eigen-
ständigkeit, führt Welttitelkämpfe nach eigenem Modus durch.
 
Das Austrian Aerobic Open erhält durch diese Situation
einen besonderen Reiz.
Denn die vielfache FIG-WM-Medail-
lengewinnerin und aktuelle Weltranglistenerste Isabella Lacatus
(ROM) trifft erstmals direkt auf eine Top-Vertreterin der ANAC,
nämlich auf deren WM-Fünfte 2004, Sarah Farmer (USA). Wenn
man den Fachexperten glaubt, besitzt die Rumänin bei diesem
Duell bessere Karten als die Amerikanerin, doch auch Überraschungen von Dritten schei-
nen möglich. Denn die Konkurrenz ist insgesamt so stark besetzt, wie noch kein anderer
Sportaerobic-Bewerb zuvor in Österreich.
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Lubi
Gazov ist trotz ihrer Jugend (16 Jahre) bereits die beste österreichische
Aerobicerin und betreibt ihren Sport mit höchstem professionellen Anspruch.
Die
(FIG)-Junioren-WM-Siebente des Vorjahres stand heuer bereits bei zwei U18-Weltcups
(Sofia/Bulgarien/FIG und Aichi/Weltausstellung/Japan/IAF) als Zweite bzw. Dritte auf dem
Siegerpodest, hätte sich mit ihrer Kür auch schon mehrfach in der Allgemeinen Klasse für
Weltcup-Finalbewerbe qualifiziert. Dennoch beurteilt Gazov ihre Chancen zurück haltend:
"Es wird sehr schwer werden, meinen Vorjahressieg zu wiederholen. Ich bin zwar in aus-
gezeichneter Form, aber die Konkurrenz ist viel stärker als vor einem Jahr in Wörgl. Vor
allem die Rumäninnen - und da wiederum die WM-Bronzene Georgina Iactov - schätze ich
zumindest als ebenbürtig ein".
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Mag. Christina
Philippi, die ÖFT-Bundesfachwartin und selbst im Vorjahr noch WM-
Starterin
, steht beim Austrian Aerobic Open unter einer fast unmöglich anmutenden Drei-
fachbelastung: Sie trägt nicht nur insgesamt die Letztverantwortung für den sportlichen
Ablauf, sondern ist als Spartenchefin des ausrichtenden Vereins Union ADM auch lokale
Co-Organisationschefin: "Zu guter Letzt trete ich noch selbst an. Ich bin die ÖM-Titelver-
teidigerin, da möchte ich es mir nicht nehmen lassen, meine Kür dem Publikum zu präsen-
tieren. Obwohl ich zugeben muss: Viel zum Trainieren bin ich in der letzten Zeit nicht ge-
kommen". Philippi weiter: "Meine Generation verkörpert den Anfang der Sportaerobic in
Österreich, wir haben es bei der WM bis ins Mittelfeld geschafft. Doch seit einigen Jahren
betreiben wir an drei Standorten - Wörgl, Stockerau und Linz - sehr seriöse Nachwuchs-
arbeit. Lubi Gazov ist als erste dieser 'neuen Generation' schon ganz groß raus gekommen.
Doch dahinter strömen zum Beispiel mit Bernadette
Sieranska und gleich drei höchst be-
gabten U14-Trios weitere erstklassige Talente nach, von denen ich mir in den nächsten
Jahren sehr viel erhoffe. Das Austrian Aerobic Open wird sicherlich zeigen, dass unser
Nachwuchs ganz vorne mitmischt".
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Teilnehmende Länder: Bulgarien, Deutschland, Großbritannien, Indien, Israel, Österreich,
Rumänien, Serbien und Montenegro, Slowakei, Tschechien, Ungarn, USA, Weißrussland.
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Zeitplan im Überblick:
Sa. 2. Juli: 14 Uhr Eröffnungs-Show, 15 Uhr Beginn Qualifikation (Elite, U18, U14)
So. 3. Juli: 10 Uhr Wettkampf U12 und New Gen., 15 Uhr Finalbewerbe (Elite, U18, U14)
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  Rhythmische Gymnastik   / ÖFT (Wiener Neustadt), Sonntag 26. Juni 2005
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Alle österreichischen Nachwuchstitel an Grazer
Gymnastinnen vergeben !
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In Wiener Neustadt fanden an diesem Wochenende die 33. Österreichischen
Schülerinnenmeisterschaften in Rhythmischer Gymnastik
statt. Die 69 größten
Nachwuchstalente aus ganz Österreich wetteiferten bei ihrem Saisonhöhepunkt
um die Titel in drei Alterskategorien (U10, U11, U12). Erstmals in Österreichs
Gymnastik-Geschichte gingen dabei alle Goldmedaillen an einen einzigen Verein:
Die Dominanz des ATG (Allgemeiner Turnverein Graz) war außergewöhnlich.
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Der ATG stellte im Alleingang fast ein Drittel aller Teilnehmerinnen, gewann exakt zwei
Drittel der Medaillen, holte alle Siege - und das bei insgesamt 15 an der Schülerinnen-ÖM
beteiligten Vereinen/Leistungszentren aus sieben Bundesländern, die in den letzten Jahren
fast allesamt schon bewiesen haben, dass auch sie international zum Eliteformat taugen.
Möglich macht es ein europaweit einzigartiges Erfolgsmodell, das unter Federführung der
ehemaligen bulgarischen Weltmeister- (und langjährigen ÖFT-National-)trainerin Raina
Afionlieva in den letzten Jahren kontinuierlich aufgebaut wurde.
 
Die Siegerinnen:


Karin Schreiber
Schon 2003 formierte sich die österreichische Nationalgruppe bei
der WM ausschließlich aus Gymnastinnen des Grazer Großvereins.
Und auch wenn sich zurzeit im international erfolgreichen Einzel-
Nationalteam rund um Caroline Weber keine einzige Grazerin fin-
det ist klar: Die steirische Landes- ist gleichzeitig die Gymnastik-
Hauptstadt Österreichs. Die Verantwortung liegt mittlerweile bei
einem Team, die jungen "Grazien aus Graz" sind auf mehrere unter
hoch kompetenter Leitung stehende Trainingsgruppen aufgeteilt.
Starke regionale Konkurrenz durch die Gymnastik-Union Graz ver-
bessert die Situation zusätzlich.
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Lena Vertacnik
Rhythmische Gymnastik ist etwas ganz Besonderes: Keine andere
Sportart kann Ästhetik, Kreativität, Choreografie und Musikalität in
ähnlich beeindruckender Weise mit spitzensportlichen Höchstleistungen
verbinden. Der Weg zur Spitze ist in der Gymnastik nicht nur graziös,
er ist in dieser besonders schwierigen olympischen Sportart auch stei-
nig und mit jahrelangem intensiven Training verbunden. Wer weiß, mit
welchem Elan und mit welcher Begeisterung sich Österreichs junge Ta-
lente täglich ihrem Sport widmen, kann ihnen daher nur von ganzem
Herzen gratulieren. Bundesfachwartin Gabriela Welkow-Jusek: "Das
Niveau bei unserem Nachwuchs ist ausgezeichnet. Wenn die Besten
durch die Mühle der nächsten Jahre bis zur Elite durchkommen, sehen
wir tollen Zeiten entgegen !"

Natascha
Wegscheider
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Die Medaillengewinnerinnen:
Schülerinnenklasse 3 (U10): 1. Karin Schreiber (ATG), 2. Michelle Breuss (TS Röthis),
3. Corinna Buchberger (Union West-Wien).
Schülerinnenklasse 2 (U11): 1. Natascha Wegscheider (ATG), 2. Sophia Lindtner (ATV
Wr. Neustadt), 3. Victoria Pilhatsch (ATG).
Schülerinnenklasse 1 (U12): Mehrkampf: 1. Lena Vertacnik (ATG), 2. Jessica Blum (TS
Lauterach), 3. Barbara Lanzer (ATG); Finale Keulen: 1. Lanzer, 2. Vertacnik, 3. Blum;
Finale Ball:
1. Vertacnik, 2. Lanzer, 3. Blum; Finale Reifen: 1. Vertacnik, 2. Blum,
3. Lanzer; Finale Seil: 1. Vertacnik, 2. Blum, 3. Rebecca Hartmann (TS Röthis).
Schülerinnen-Wettkampfklasse (erleichterte Anforderungen): 1. Marlene Zöpnek (ATG),
2. Maria Slavova (ÖTB TV Mariahilf), 3. Paulina Ivanic (ATG)

  Kunstturnen   / ÖFT (Nijmegen/Wien), Montag 20. Juni 2005

Turnerin Hasenöhrl Zweite beim Dutch Open !
 
EM-Finalistin Carina Hasenöhrl hat bei den Internationalen Holländischen Meisterschaf-
ten
 im Kunstturnen am Boden Rang 2 geschafft. Das Wichtigste dabei: Inmitten starker
Konkurrenz mit mehreren Medaillengewinnerinnen bei Großereignissen gelang Hasenöhrl
erstmals eine Kür mit Ausgangswert 10.0. Das heißt: Die Schwierigkeits-Obergrenze ist
erreicht. Wenn Hasenöhrl diese Bodenkür optimal gelingt, ist ab jetzt in jedem internati-
onalen Bewerb alles möglich. Kein schlechtes Omen für die Highlights nach dem Sommer !
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Hasenöhrl beim Dutch Open
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Insgesamt gab es für Österreichs beste Turnerin beim Dutch
Open in Nijmegen ein Wechselbad der Gefühle. Die 17jährige
Klagenfurterin: "Ich habe noch nie bei einem einzigen Wett-
kampf gleichzeitig so gut und so schlecht geturnt". Im Mehr-
kampf wurde Hasenöhrl mit für sie eher bescheidenen 32.950
Punkten Zehnte, ein verpatzter Schwebebalken und ein durch-
wachsener Stufenbarren ließen nicht mehr zu. Der Sieg ging
an Lokalmatadorin und Vizeeuropameisterin Suzanne Harmes
(36.437) vor der Chinesin Pang Panpan (36.000).
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Die Finalkür am Stufenbarren misslang Hasenöhrl völlig (zwei Stürze), Sprung verlief gut
(8.793 Punkte bedeuteten Platz 4). Ganz am Ende stand dann der persönliche Meilen-
stein der 10er-Ausgangswert-Kür am Boden: "Ich habe das Programm erstmals im Wett-
kampf technisch so gut geturnt, dass mir von der Jury alles anerkannt worden ist. Die
Ausführung hat darunter noch etwas gelitten, deshalb die Endnote 9.0 betragen. Über
den Sommer werde ich jetzt intensiv an der Perfektionierung arbeiten, mein nächstes
ganz großes Ziel ist die WM im November in Melbourne".
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  Gerätturnen   / ÖFT (Kremsmünster), Samstag 18. Juni 2005
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Gym4all-Bundesmeisterschaft:
Gerätturnen mit Fun-Faktor neu inszeniert !
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In Kremsmünster (OÖ) beteilgten sich heute 59 Teams aus allen Bundesländern an der 2.
"
Gym 4 all"-Bundesmeisterschaft der Gerätturnerinnen. "Gym 4 all" (Gymnastics = Turnen
für alle) ist ein 2004 erfolgreich neu eingeführtes Wettkampfprogramm für ambitionierte
Hobby-Sportlerinnen. Über tausend - oft verblüffend hochkarätige - Übungen am Boden,
Stufenbarren, Reck, Schwebebalken und Sprungtisch wurden gezeigt. Tageshöchstnote
erreichte Teodora Kostova von der Sportuni Salzburg. Die weiteren Bundesmeisterinnen
kommen aus Dornbirn, Hallein, Leonding, Mattersburg, Straßwalchen, Villach und Wien.
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Teodora Kostova (Sportuni
Salzburg): Sieg in der Klasse
18+ mit Tageshöchstnote
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Die Marathon-Szene hat's gut: Man kann alle Aktiven aller
Leistungsbereiche in ein und denselben Lauf "packen". Bei den
großen Stadtmarathons werden zwar vorne Weltklasseleistun-
gen geboten, aber hintennach kommen noch tausende ins Ziel.
Und niemand, der für die 42,195 km mehr als doppelt so lange
braucht wie der Sieger, muss sich genieren. Ganz im Gegenteil:
Jeder (an)erkennt die Superleistung, um überhaupt zu finishen.
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Im Turnen funktioniert das leider nicht ganz so: Wenn eine am
bitionierte Vereinssportlerin wöchentlich gleich viel trainiert wie
ein Freitzeit-Marathonläufer und dann bei der Elite mitmacht,
sieht das meist lächerlich aus. Denn die Spitze im Kunstturnen ist punkto Regeln, Schwie-
rigkeitsanforderung, Gerätepark, Hochleistungsalter und körperlicher Voraussetzung viel zu
abgehoben, um einen für normale Vereinssportler motivierenden Direktvergleich zu gestat-
ten. Was nicht darüber hinweg täuschen darf, dass es diese ambitionierten Vereinsgerät-
turner/innen zu mehreren Tausenden in Österreichs über 500 Turnvereinen und in allen
Altersstufen gibt.
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Der Animo: Lust am Bewegungskunststücke lernen, Körperbeherrschung, "Fluger-
lebnisse", Teamgeist, Leistungsvergleich.
"Gym4all" setzte im Vorjahr hier an und wird
von der Szene mit Begeisterung angenommen. Projektmotor Prof. Werner Kulhanek: "
Wir
bieten jetzt allen jenen eine Plattform, die zwar ernsthaft Wettkämpfe bestreiten, aber
keinen Hochleistungssport betreiben wollen. Und natürlich jede Ex-Spitzenturnerin, die
sich noch gerne weiter ihre Wettkampf-Kicks holen möchte".
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Gym4all nimmt den Wettkampfvergleich sehr ernst. Trotzdem dominiert der Fun-
Faktor
:
 Das Programm stellt die Aktiven in den Vordergrund, ist primär ein Bewerb für die
Teilnehmer selbst. Die Außenwirkung auf Publikum, Medien und Öffentlichkeit ist bei Gym
4all kein zentrales Thema - auch wenn sich die Tribüne in Kremsmünster von der guten
Laune in der Halle anstecken ließ.
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Die Teamsieger:
Alter 30+: Univ.-Sportinstitut Wien, 18+: ASKÖ Mattersburg, U18: DALZ Sportunion
Leonding, U14: Halleiner Turnverein, U12: Turnerschaft Dornbirn.
Die Einzelsiegerinnen: 30+: Sigrun Kroiss (USI Wien), 18+: Teodora Kostova (Sportuniv. Salzburg),
U18:
Silvia Weiß (TV Straßwalchen), U14: Christina Falle (Villacher TV), U12: Patricia Mathis (TS Dornbirn),
U10:
Pia Eigruber (Villacher TV), U8: Elisabeth Füßl (TV Straßwalchen).
 
Stilfotos von der Gym4alol-Bundesmeisterschaft 2005:
 
             

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  Kunstturnen   / ÖFT (Bad Gastein), Sonntag 12. Juni 2005
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Nachwuchs-Saisonhöhepunkt im Kunstturnen:
Air & Style Contest der größten Turntalente Österreichs !
 
In Bad Gastein fanden an diesem Wochenende die 34. Österreichischen Schülermeister-
schaften im Kunstturnen
statt. 205 Kids & Teens aus 63 Vereinen und allen acht Leist-
ungszentren hatten sich für ihren Saisonhöhepunkt qualifiziert. In den Top-Kategorien
gewannen zwei der großen Hoffnungen für "höhere Turnweihen" in den nächsten Jahren:
Marina
Nothelfer (Lustenau) und Lukas Kranzlmüller (Linz). Der zahlenmäßig größte Kunst-
turn-Event des Jahres (über 1.500 Wettkampfübungen) zeichnete erwartungsgemäß ein
äußerst vitales Bild dieser olympischen Sportart in Österreich: Das Niveau ist heute höher
und die Talente sind bundesweit auf mehr Standorte gestreut, als je zuvor !
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Marina Nothelfer


Lukas Kranzlmüller


>> Hunderte
>> weitere Fotos!


>> komplette
>> Ergebnislisten
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Air & Style - Sprungbrett zur Spitze für die Meister von mor-
gen:
Beim Turnen geht es um Stil und Körperkontrolle, beim Turnen
geht es um das spektakuläre Durch-die-Luft-Fliegen. Herren-Natio-
naltrainer Dieter Egermann, dessen Töchter Prisca (10) und Diet-
linde (8) sich gut im Mittelfeld behaupteten: "Turnen macht Kindern
vor allem Spaß. Aber wer ganz nach oben kommen will, muss schon
von klein auf fleißig üben. Talent allein genügt längst nicht mehr".
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Wer in Bad Gastein vor randvoll gefüllter Tribüne an den Start geh-
en durfte, trainierte unter professioneller Leitung fleißig und fast
täglich mehrere Stunden lang. In allen Bundesländern waren der
Schüler-ÖM strenge Ausscheidungen für die limitierten Startplätze
voraus gegangen. Ganz vorne in der Ergebnisliste finden sich jene
höchst begabten Zukunftshoffnungen, die in einem Leistungszent-
rum unter (fast) optimalen Bedingungen trainieren können. Es fas-
ziniert, was selbst jüngste Kids schon zu Wege bringen: Flickflacks
in Serie, Doppelsalti oder komplizierte Riesenfelgenvariationen sind
selbstverständlich, längst keine Sensation mehr.
Ungeachtet all dessen hatte "alle Jahre wieder" das westlichste
Bundesland in der Erfolgsbilanz-Endabrechnung klar die Nase vorn:
Vorarlberg ist auch 2005 Österreichs "Turn-Ländle" Nr. 1
,
setzt den Maßstab für die nächsten Turngenerationen. Während
anderswo hart gearbeitet wird, damit man endlich auch ganz vorne
mit dabei ist, gilt es schon als Überraschung, wenn das kleinste
Bundesland in irgend einer Kategorie einmal leer ausgeht.
 
Die Podestplätze:
Mädchen U 13 (Schülerinnen): 1. Marina Nothelfer (Lustenau), 2. Theresa Knog-
ler (Linz), 3. Jasmin Mader (Innsbruck); 1. Oberösterreich, 2. Vorarlberg, 3. Tirol
Mädchen U 11 (Nachwuchs): 1. Corinne Lamprecht (Lustenau), 2. Carola Bereu-
ter (Wolfurt), 3. Katharina Fa (Dornbirn); 1. Vorarlberg, 2. Oberösterreich, 3. Nie
derösterreich. Mädchen U 9 (Kinder): 1. Nina Schallert (Schlins/V), 2. Denise
Merlin (Höchst), 3. Isabella Karlsberger (Leonding); 1. Vorarlberg, 2. Oberöster-
reich, 3. Wien. Burschen U 12 (Nachwuchs): 1. Michael Fussenegger (Hohen-
ems), 2. Roman Oberhauser (Egg/V), 3. Dominik Petzold (Lustenau); 1. Vorarl-
berg, 2. Tirol, 3. Oberösterreich. Burschen U 14 (Schüler): 1. Julian Egermann
(Wien), 2. Roland Auer (Linz), 3. Georg Smole (Wien); 1. Wien, 2. Kärnten,
3. Vorarlberg. Burschen U 16 (Jugend): 1. Lukas Kranzlmüller (Linz), 2. Kevin
Granegger (Klagenfurt), 3. Lukas Konzett (Satteins); 1. Vorarlberg, 2. Niederös-
terreich, 3. Salzburg
 

Medaillenspiegel

Gold

Silber

Bronze

Gesamt

1. Vorarlberg

8

4

4

16

2. Oberösterreich

2

4

2

8

3. Wien

2

-

2

4

4. Kärnten

-

2

-

2

5. Tirol

-

1

2

3

6. Niederösterreich

-

1

1

2

7. Salzburg

-

-

1

1

8. Steiermark

-

-

-

-

9. Burgenland

-

-

-

-

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  Rhythmische Gymnastik   / ÖFT (Moskau/Wien), Samstag 11. Juni 2005
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Caroline Webers bestes EM-Ergebnis: Rang 23 in Moskau.
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Caroline Weber erreichte heute in Moskau ihr bislang bestes Ergebnis bei einer Europa-
meisterschaft in Rhythmischer Gymnastik. Die 19jährige Dornbirnerin belegte im Einzel-
Mehrkampf den 23. Rang, verbesserte damit auch das österreichische Teamergebnis vom
gestrigen 19. Zwischenrang auf die 16. Endposition. Es gewann Gastgeber Russland klar
vor der Ukraine und vor Weißrussland - das selbe Podium wie schon 2004.
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Caroline Weber
bei der EM

>> alle RG-
>> EM-Infos
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Bundesfachwartin Gabriela Welkow-Jusek: "Caro hat sich heute ge-
wohnt routiniert und stark präsentiert, aber nicht hundertprozentig
optimal, es gab die eine oder andere kleine Unsicherheit". Dies kos-
tete im stark umkämpften vorderen Mittelfeld den angestrebten
Mehrkampffinalplatz, für den ein Vordringen unter die besten zwan-
zig Gymnastinnen aus 33 Ländern notwendig gewesen wäre. Weber
betont dennoch das Positive: "Das war heute mein bestes EM-Er-
gebnis, auch wenn ich mir mehr gewünscht hätte. Im Vorjahr war
ich nur 30., vor zwei Jahren 26. - obwohl das damals noch den
letzten Platz im erst heuer von der Teilnehmerzal her reduzierten
Finale bedeutet hat.
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Lisa
Stampfl (Röthis) erreichte bei ihrem gelungenen EM-Debüt in
der Endabrechnung den 51. Rang. Die Wienerin Catherine Czak
klassierte sich direkt dahinter als 52., was für sie einen Fortschritt
um sieben Plätze gegenüber dem Vorjahr bedeutete. Last but not
least gelang auch dem Team in Moskau eine Verbesserung gegen-
über Kiew 2004: Gesamtplatz 16 bedeutet eine Steigerung um zwei
Positionen.
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  Rhythmische Gymnastik   / ÖFT (Moskau/Wien), Freitag 10. Juni 2005
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Österreich nach Tag 1 der Gymnastik-EM im Mittelfeld.
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Österreichs Rhythmische Gymnastinnen haben sich heute zum Auftakt der Europameis-
terschaft in Moskau
ihren Möglichkeiten entsprechend gut geschlagen: Lisa Stampfl und
Catherine
Czak reihten sich nach der Hälfte des Mannschaftsbewerbs auf Rang 9 ein. De
facto ist dies Platz 19, da die TopTen-Nationen aus 2004 erst morgen ihren kompletten
Bewerb absolvieren. Inmitten der Besten steigt ebenfalls erst morgen Caroline
Weber ins
Geschehen ein. Sie sollte Österreichs Mannschaftsposition noch ein wenig nach oben he-
ben können.
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Bundesfachwartin Gabriela Welkow-Jusek: "Lisa und Catherine
haben ihre Sache gut gemacht. Zwar nicht optimal, aber gut.
Dafür war das Abschneiden der Juniorinnengruppe für uns eine
große Enttäuschung. Sie erreichte leider nur den 16. Endrang,
ist unter ihrem Wert geschlagen worden".
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Die ÖFT-Teamleitung hatte für die Juniorinnen im Vorfeld öff-
entlich mit Rang 12 spekuliert, aber insgeheim war man sicher
gewesen, das Finale der besten zehn Nachwuchsformationen
erreichen zu können. Bundesfachwartin Welkow zum Entstehen
des Misserfolgs: "Wir haben leider zwei kleine Fehler in eine an
sich gute Kür eingebaut, die davor serienweise perfekt geklappt
hat. Das hat der Jury die Möglichkeit gegeben, uns trotz hohem
technischen Wert in der Ausführung nach unten durchzureichen.
Ein Jahr hartes Training von sechs außergewöhnlich begabten
Gymnastinnen ist heute nicht belohnt worden".

Links: Österreichs Juniorinnengruppe.
Unten: Catherine Czak (l.) und Lisa Stampfl.
Auf alle Bilder drauf klicken zum GROSS ansehen.

     
   

  Kunstturnen   / ÖFT (Wien), Dienstag 7. Juni 2005
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Vor Nachwuchs-Saisonhöhepunkt im Kunstturnen:
Air & Style Contest der größten Turntalente Österreichs !
.
Am kommenden Wochenende (11./12. Juni) werden in Bad Gastein die 
34. Österreichi-
schen Schülermeisterschaften im Kunstturnen
stattfinden. 205 Kids & Teens aus 63 Ver-
einen und allen acht Leistungszentren haben sich für ihren Saisonhöhepunkt qualifiziert.
Der zahlenmäßig größte Kunstturn-Event des Jahres (rund 1.500 Wettkampfübungen) wird
ein äußerst vitales Bild dieser olympischen Sportart in Österreich zeichnen: Das Niveau ist
heute höher und die Talente sind bundesweit auf mehr Standorte gestreut, als je zuvor !
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Schüler-ÖM-Stilbilder 2004:
Drauf klicken !
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Sprungbrett zur Spitze für die Meister von morgen:
 In je drei Alters-
kategorien (U9, U11, U13 bei den Mädchen; U12, U14 und U16 bei den
Burschen) wird am Samstag (11. Juni, 10 bis 18 Uhr) und am Sonntag
(12. Juni, 10 bis 14 Uhr) erstmals eine ÖFT-Meisterschaft im Tourismus-
und Kurort Bad Gastein ausgetragen werden. Wer an den Start gehen
darf, trainiert unter professioneller Leitung fleißig und fast täglich mehr-
ere Stunden lang. In allen Bundesländern sind der Schüler-ÖM strenge
Ausscheidungen für die limitierten Startplätze voraus gegangen.
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Air & Style: Beim Turnen geht es um Stil und Körperkontrolle, beim Tur-
nen geht es um das spektakuläre Durch-die-Luft-Fliegen. Herren-Natio-
naltrainer Dieter
Egermann, dessen Töchter Prisca (10) und Dietlinde (8)
sich für die Wiener Auswahl qualifiziert haben: "Turnen macht Kindern vor
allem Spaß. Aber wer ganz nach oben kommen will, muss schon von klein
auf fleißig üben. Talent allein genügt längst nicht mehr". Favorisiert wer-
den deswegen jene höchst begabten Zukunftshoffnungen, die in einem
Leistungszentrum unter (fast) optimalen Bedingungen trainieren können.
Es fasziniert, was selbst jüngste Kids schon zu Wege bringen: Flickflacks
in Serie, perfekte Salti oder Riesenfelgenvariationen sind selbstverständ-
lich, längst keine Sensation mehr.
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Carina
Hasenöhrl hat zwischen 1997 und 2001 mehere Nachwuchs-ÖM-
Medaillen gewonnen, am vergangenen Samstag stand sie erstmals in
einem EM-Finale: "Die heute besten Talente können mindestens so viel,
wie ich im selben Alter".

>> Alle (organisatorischen) Details zur Schüler-ÖM
         
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  Rhythmische Gymnastik   / ÖFT (Wien), Dienstag 7. Juni 2005
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Vor Gymnastik-EM in Moskau: Caro Weber will Finalplatz !
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Vom kommenden Freitag (10.6.) bis Sonntag (12.6.) wird in Moskau die Europameister-
schaft in Rhythmischer Gymnastik stattfinden. Österreich ist im 206-köpfigen Teilnehmer-
innenfeld aus 31 Ländern mit neun Gymnastinnen vertreten: Caroline
Weber, Catherine

Czak, Lisa Stampfl und die Juniorinnen-Nationalgruppe. Letztere strebt einen Platz im
ersten Dutzend an. Die größten Hoffnungen ruhen auf Caroline Weber, die sich nach 2002
zum zweiten Mal für das Mehrkampffinale qualifizieren möchte. Dieses wird allerdings erst
2006 ausgetragen werden....
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Caroline Weber


Catherine Czak


Lisa Stampfl


Juniorinnen-Gruppe
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Das Programm der heurigen Gymnastik-EM 2005 scheint auf den
ersten Blick ein wenig unübersichtlich. In der Allgemeinen Klasse
geht es in Moskau um den Mannschaftstitel (Addition der Noten
der Einzelgymnastinnen zu einem Teamergebnis), weiters um die
Einzeltitel mit den vier Handgeräten
(die besten Acht pro Ge-
rät aus dem Mannschaftsbewerb qualifizieren sich für die Final-
entscheidungen mit Seil, Ball, Keulen und Band) und um die Me-
daillenvergabe bei den Junioren-Gruppen
(alle Gymnastinnen
turnen die Kür gemeinsam als Ensemble). Darüber hinaus sichern
die zwanzig besten Einzel-Allrounderinnen ihrem Land einen Quo-
tenplatz für das Mehrkampffinale
, das aber erst bei der darauf
folgenden Europameisterschaft 2006 zur Austragung gelangt.
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Diese Regelung ist neu, in den vergangenen Jahren fanden Mehr-
kampfqualifikation und -finale stets im Rahmen der selben EM
statt. Österreichs Nr. 1, Caroline Weber, hatte sich 2002 schon
einmal unter die besten Gymnastik-Allrounderinnen Europas vor-
gekämpft. Damals war das eine Riesenüberraschung. 2004 hatte
man damit gerechnet (2003 gab es den Mehrkampf nicht) - und
es hatte wegen Verletzungsproblemen in der Vorbereitung nicht
geklappt: Genau vor einem Jahr in Kiew muste Weber "nur" mit
Platz 30 Vorlieb nehmen. Heuer will die nun 19jährige Dornbirnerin
ihre Rolle vor allem als Team-Leaderin verstanden wissen: "Das
wichtigste Ziel ist die Mannschaftswertung. Österreich lag im
Vorjahr auf Platz 18. Diese Platzierung möchten Catherine, Lisa
und ich halten, damit auch abgesichert in der zweitbesten der
drei Niveaugruppen bleiben". Nachsatz: "Für mich selbst hoffe ich
schon auf ein Ergebnis unter den Top 20".
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Bundesfachwartin Gabriela Welkow-Jusek ergänzt: "Caro kann es
trotz ihres parallelen Maturastress' schaffen. Punkto Teamergeb-
nis kommt es darauf an, wie unser Joker Lisa Stampfl sticht. Sie
ersetzt die zurück getretene Martina Kragl aus der 2004er-EM-
Aufstellung. Lisa hat für ihr EM-Debüt exzellente Küren in petto,
aber deren Stabilität ist manchmal noch nicht optimal. Bei Cathe-
rine vertraue ich auf ihre Routine".
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Die Juniorinnen-Nationalgruppe des ÖFT formiert sich aus Nina
Elleberger, Krisztina Horti, Selina Pöstinger, Katharina Reitgruber,
Bianca Schuler und Natascha Strobel. Das seit einem Jahr ge-
meinsam trainierende U15-Ensemble präsentiert eine Ballkür mit
besonders anspruchsvoller Choreografie, hat aber in den vergan-
genen Monaten mit Verletzungssorgen und Problemen zu kämp-
fen gehabt. Nationaltrainerin Lucia Gencheva: "Wenn wir unser
Programm fehlerfrei zeigen können, sollte trotzdem ein Rang im
ersten Dutzend möglich sein".
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>> alle EM-Detail-Infos
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  Kunstturnen   / ÖFT (Debrecen/Wien), Samstag 4. Juni 2005
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Carina Hasenöhrl 21. im EM-Mehrkampffinale !
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Das erste Antreten einer österreichischen Kunstturnerin in einem Europameisterschafts-
(24er-)Mehrkampffinale ist gut, aber nicht optimal verlaufen: Carina
Hasenöhrl erreichte
in Debrecen mit einem sehr ambitionierten Auftritt und 33.837 Punkten den 21. Rang.
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Ein Fehler bei der Bodenkür verhinderte ein bestmögliches Resultat, das rund um Rang 15
gelegen wäre. Die 17jährige Klagenfurterin: "Ich bin zufrieden, denn ich habe gesehen,
dass mein Weg stimmt. Ein wenig ärgert es mich aber schon, dass ich nun ganz knapp
hinter einigen Konkurrentinnen liege, die ich in der Qualifikation noch im Griff gehabt
habe". Es gewann die Französin Marine Debauve (37.098) vor den beiden Russinnen Anna
Pavlova (37.074) und Yulia Lozhecko (36.749).
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Carina Hasenöhrl
im EM-Finale

(C) Minkus
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Hasenöhrl, die 17. der bereinigten Qualifikationswertung* ging
zwar nervös, aber hoch konzentriert in den Bewerb. Sie begann
mit einer stabilen Kür am Schwebebalken (8.250), lag nach dem
ersten Gerät auf Platz 17 der Zwischenwertung. Am Boden pas-
sierte dann in Runde 2 der zitierte Fehler: "Ich habe den Tsuko-
hara (Doppelsalto mit Schraube, Anm.d.Red.) in der ersten Bahn
auf der Stirn statt auf den Füßen gelandet, dann aber ohne
Schwierigkeiten weiter geturnt". Die Note an Hasenöhrls an sich
bestem Gerät betrug wegen des Sturzes nur 7.875, was den
Rückfall auf Platz 21 im Zwischenklassement zur Folge hatte.
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In Runde 3 riskierte Hasenöhrl erstmals im Wettkampf einen
neuen Sprung (Yurtschenko-Variation), der sehr gut gelang:
8.987 bei 9.4 Ausgangswert, sogar eine knapp höhere Note als
Siegerin Debauve am selben Gerät erhielt. Trotzdem ging in der
Zwischenwertung überraschend ein weiterer Rang verloren, Ha-
senöhrl rutschte auf Platz 22 ab.
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Am Schlussgerät Stufenbarren gelang ihr die Kür dann fehlerfrei,
mit 8.725 kam sie schließlich auf den 21. Gesamtrang: "Das Fi-
nalniveau war insgesamt und besonders im Mittelfeld deutlich höher als in der Quali. Mehr-
ere meiner direkten Konkurrentinnen haben sich gesteigert, während ich von 34.262 im
Vorkampf wegen des Sturzes am Boden auf 33.837 im Finale zurück gefallen bin".
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Zur Orientierung: Rechnet man Hasenöhrls Fehler weg, wäre ein Platz um Rang 15 realis-
tisch gewesen. Herren-Nationaltrainer Dieter Egermann streute als Beobachter von der
Tribüne aus Rosen: "Es ist faszinierend und toll mitanzusehen, wie sich Carina weiter ent-
wickelt. Jeder Experte sieht, dass das nicht das Maximum ist. Carina steckt mitten im Auf-
bau eines noch schwierigeren und anspruchsvolleren Kürprogrammes. Wenn das fertig ist,
wird sie es ordentlich krachen lassen".
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*:
Hasenöhrl war 20. des Vorkampfes. Da jedoch laut Reglement nur höchstens zwei Turnerinnen pro Land in jedem
EM-Finale vertreten sein dürfen, mussten die jeweils drittbeste Französin (5.!), Holländerin (17.) und Russin (19.)
der Qualifikation im Finale zusehen.
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 Kunstturnen   / ÖFT (Debrecen/Wien), Freitag 3. Juni 2005
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Kein EM-Erfolgserlebnis für Österreichs Turner.
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Im Gegensatz zu den Damen im ÖFT-Team verbuchten die österreichischen Herren bei der
Kunstturn-Europameisterschaft in Debrecen leider keine Erfolge.
Marco Baldauf klassierte
sich als bester Österreicher der heutigen Qualifikation auf Platz 35,
Marco Mayr und Mario

Rauscher folgten als 44. bzw. 45. im 151-köpfigen Feld aus 38 Ländern. Nationaltrainer
Dieter Egermann: "Wir blieben unter den Erwartungen, weil wir unsere Leistung nicht ge-
bracht haben". Zumindest für Baldauf wäre das 24er-Mehrkampffinale in Topverfassung
erreichbar gewesen. Doch in den EM-Finali am Wochenende wird somit aus Österreich nur Carina
Hasenöhrl vertreten sein.
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Marco Baldauf


Marco Mayr


Mario Rauscher
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Mit Marco
Mayr hatte die EM für Österreichs Turner am Vormittag
schon unglücklich begonnen: Der 24jährige St. Valentiner startete
an den Ringen, erhielt vom Kampfgericht eine D-Höchstschwierigkeit
wegen technischer Mängel nicht als solche anerkannt und konnte
außerdem ein schwieriges Kraftelement ("Schwalbe") beim Absenken
aus dem Stütz nicht fixieren, fiel nach unten durch. Dies alles ließ
auch Mayrs Ausgangswert weit nach unten fallen und mit einer Rin-
genote von nur 6.650 war der Traum vom Mehrkampffinale schon
nach dem ersten Gerät bereits wieder vorbei. Gleich darauf am
Sprung stand Mayr den "Roche" (Überschlag + Doppelsalto) zwar
sicher, landete aber zu tief, kam deshalb auch an seinem Spezial-
gerät (im Gegensatz zu mehreren Weltcups der Jahre 2004/2005)
nicht ins Spitzenfeld. In Folge holten Mayrs vier stabil durchgeturn-
te und gut gelungene Küren an Barren, Reck, Boden und Pauschen-
pferd das bereits verlorene Terrain nicht mehr auf.
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Für Marco
Baldauf und Mario Rauscher lief es vom ersten Gerät
an sehr durchwachsen. Einer guten Kür folgte eine schlechte, op-
timal gelang fast nichts. Viele Unsicherheiten bei den Abgängen
rundeten das enttäuschende Gesamtbild ab, das nun zum zweiten
Mal in Folge die Finalbewerbe einer Turn-EM der Herren ohne öster-
reichische Beteiligung stattfinden lassen wird.
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Baldauf machte gute Miene zum bösen Spiel. Der 25jährige Dornbir-
ner Sportsoldat: "Wegen meiner vielen Verletzungen während des
Frühjahrs war wohl nicht mehr möglich, der Trainingsrückstand we-
gen der Reglementänderungen einfach zu groß. Wir mussten ja alle
unsere Küren umstellen, da hatten die anderen viel mehr Vorsprung.
Das Gute im Schlechten ist die sichere Erkenntnis, dass ich das Fi-
nale erreicht hätte, wenn ich mein Programm heute fehlerfrei abge-
spult hätte".
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Mario Rauscher (21, Wien) gab sich selbstkritisch, blickt aber be-
reits wieder nach vorne: "Ich wollte die EM-Vorbereitung besonders
gut gestalten, habe viel Neues probiert. Aber wahrscheinlich habe
ich in Summe zu viele leere Kilometer zwischen meinen Trainingsor-
ten in Wien, Stuttgart und Innsbruck abgespult, statt mich auf ein
Leistungszentrum voll zu konzentrieren. Das mache ich ab jetzt kon-
sequent gemeinsam mit Baldi und Coach Petr Koudela in Innsbruck.
Auf uns wartet ein sehr harter Sommer, damit wir uns für die WM
im November in Melbourne qualifizieren und es dort besser läuft".
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Qualifikations-Ergebnis: 1. Rafael Martinez (ESP, 55.836), 2. Razvan Dorin Selariu
(ROM, 55.298), 3. Ioan Silviu Suciu (ROM, 53.949), 24. (und Letzter im Mehrkampffinale)
Jimmy Bostrom (SWE, 50.348), 35. Marco Baldauf (AUT, 48.523), 44. Marco Mayr (AUT,
46.949), 45. Mario Rauscher (AUT, 46.887). >> alle EM-Details
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  Kunstturnen   / ÖFT (Debrecen/Wien), Donnerstag 2. Juni 2005
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Carina Hasenöhrl für EM-Mehrkampffinale qualifiziert !
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Die Europameisterschaft im Kunstturnen begann für Österreich nahezu nach Wunsch.
Carina Hasenöhrl spielte heute in Debrecen (endlich!) im entscheidenden Moment ihre
Allrounder-Qualitäten voll aus. Die 17jährige Klagenfurterin qualifizierte sich - als erste
österreichische Turnerin überhaupt - für ein 24er-Mehrkampffinale (Samstag). Mit vier
annähernd makellosen Küren schaffte Hasenöhrl persönlichen Rekord von 34.262 und
landete souverän auf Platz 20 des Vorkampfes. Im Sprungbewerb hätte es für sie als
Elfte um ein Haar für das 8er-Gerätefinale gereicht: "Ich bin sehr glücklich und hoch
zufrieden, denn das Feld war noch viel dichter und enger, als wir das erwartet haben !"
Die anderen drei Österreicherinnen hatten zahlreiche starke Momente.
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Hasenöhrl bei der EM


Gratt


Gasser


Mayer
 
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Tanja
Gratt präsentierte ihre Küren am Boden, Schwebebalken
und Sprung in Topform, stürzte aber leider vom Stufenbarren. Das
ist doppelt bitter, denn ohne diesen Patzer hätte auch Gratt das
Finale erreicht. So klassierte sich die 18jährige Linzerin mit 32.761
Punkten auf Rang 38.
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EM-Debütantin Barbara Gasser hat ihre Sache gut gemacht. Am
Boden, Sprung und Stufenbarren turnte die erst 15jährige zurzeit in
Kanada lebende Lustenauerin ihr Programm fehlerfrei, trat äußerst
selbstbewusst auf. Doch ein Sturz vom Schlussgerät Schwebebal-
ken bei einer höchstschwierigen Kombination (mit insgesamt rund
einem Punkt Abzug) verhinderte für Gasser schlussendlich nicht nur
einen klaren persönlichen Rekord. Er kostete auch gut 15 Plätze in
der Endabrechnung, sie wurde mit 32.049 somit "nur" 47. der Ge-
samtwertung unter 88 Turnerinnen aus 33 Ländern. Doch Barbara
Gassers EM-Performance 2005 ist als starkes Versprechen für die
Zukunft zu werten.
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Sandra Mayer schließlich, vor knapp zwei Wochen noch Sprung-
Siebente beim Weltcup in Paris, hatte heute leider erwartungsge-
mäß nicht viel zu melden: Wegen einer schweren Knöchelzerrung
konnte sie nur an zwei Geräten an den Start gehen. Am Sprung
gelangen ihr beide Versuche passabel, aber wegen des Handicaps
ohne Chance auf eine weitere Finalqualifikation. Am Stufenbarren
stürzte Mayer beim Gienger-Salto-Flugelement vom Gerät, womit
ihre Endplatzierung (80.) rein statistischen Wert besitzt. 
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Turnerinnen-Österreichs stärkstes mannschaftliches EM-
Auftreten der Geschichte gilt leider nur inoffiziell.
An Europas
Turnerinnenspitze scheint sich im Jahr eins nach Olympia und nach
Svetlana Khorkina ein massiver Umbruch abzuzeichnen: Die Top 5
der Qualifikation werden sehr überraschend von drei Französinnen,
einer Engländerin und einer Italienerin gehalten, während die beste
Russin erst auf Rang 6 aufscheint und die beste Rumänin gar erst
als 13. Wenn meine Oma Räder hätte, dann wäre sie ein Autobus -
aber für Österreich gibt es in der neuen Turnhackordnung ein wei-
teres positives "Detail". Denn wenn es heuer bei dieser allerersten
reinen Einzel-EM eine Teamwertung (nach dem selben Reglement
wie bei den EM 2004 und auch 2006) gegeben hätte, dann wäre
das ÖFT-Team mit Rang 8 erstmals in der Geschichte unter die
TopTen der europäischen Turnländer vorgestoßen. Das bislang
offiziell beste Ergebnis datiert mit Platz 15 aus 2002.

>> Alle EM-Details (Links zu den Ergebnislisten uvm.)

>> Hier geht es zu den News vom Mai 2005 ! <<

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