Presse-News 2/08

Die ÖFT-Presseaussendungen
im Februar 2008


  Rhythmische Gymnastik   / ÖFT (Wien), Mittwoch 27. Februar 2008
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Caroline Weber: Jetzt Saisonstart, Ziel Olympia!
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Am kommenden Wochenende beim Saisonstart-Grand-Prix in Moskau nimmt Caroline Weber
die „Jagd auf das ÖOC-Olympialimit“ auf: Österreichs beste Rhythmische Gymnastin besitzt
seit ihrem 14. WM-Rang im Herbst 2007 einen der weltweit nur 24 internationalen Quoten-
plätze dieser Sportart. Um tatsächlich an den Spielen in Peking teilnehmen zu können, hat
sie heuer zusätzlich die Norm des Österreichischen Olympischen Comités zu erfüllen. We-
ber: „Ich habe in der Vorbereitung alles mir mögliche getan und bin optimistisch“.

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Höchst Konzentriert: Caro Weber
und Trainerin Lucia Egermann
beim Training im Februar 2008

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Um vom ÖOC in das Olympiateam aufgenommen zu wer-
den, muss Caro Weber zumindest bei zweien von vier
gemeinsam mit dem ÖOC fest gelegten Top-Meetings im
Spitzenfeld landen: Beim Grand Prix Moskau (kommendes
Wochenende 1./2. März), dem Weltcup in Portimao (19./
20. April), dem Grand Prix in Bourgas (Bulgarien, 3./4. Mai)
und der Europameisterschaft in Turin (5.-7. Juni).
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Knallhartes ÖOC-Limit, realistische Chance.
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Als nationale Olympiaqualifikation sind bei diesen vier Be-
werben je ein (die einzelnen Sportarten nicht differenzier
endes) ÖOC-A- und ein B-Limit (> exakte Kriterien) zu
erbringen. Zieht man Webers Ergebnisse des Vorjahrs als
Maßstab heran, ist das B-Limit (Platz 11 bis 15) schwie-
rig, aber realistisch. Für das A-Limit (Top10) hat wirklich
alles perfekt zusammen zu spielen. Als „Orientierungshil-
fe“ für den Zweifelsfall wurde auch ein Punktelimit defi-
niert: Jene 63,200 Zähler, die Weber beim für sie optimal
verlaufenen WM-Finale 2007 erzielte. Wie schwierig die
ÖOC-Norm
konkret ist, beweist die Tatsache, dass Caro
Webers weltweit in der Fachszene bewunderter 14. WM-
Rang
KEIN ÖOC-A-Limit gewesen wäre.
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Neue Küren – span. Folklore bis Pink Floyd.
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Die Gymnastin selbst plagt sich allerdings nicht mit Rech-
enaufgaben herum, sondern konzentriert sich voll auf ihre
Performance: „Ich will ja nicht stehen bleiben, sondern
mich weiter entwickeln. Ich habe in den letzten Monaten
drei meiner vier Küren komplett neu aufgebaut. Jetzt sind
zusätzliche Drehkombinationen enthalten, der technische

Wert pro Übung ist um sechs bis acht Zehntelpunkte erhöht. Bei unseren letzten internen
Tests war mein Programm schon stabil“.
Trainierin Lucia Egermann: „Caro ist bereits
echt gut in Form. Ich bin mit ihrer Arbeit sehr zufrieden. Drei neue schwierigere Küren ber-
gen neben Chancen natürlich auch ein gewisses Risiko. Moskau am kommenden Wochen-
ende wird die erste Nagelprobe. Wir sind schon sehr auf die Reaktionen der Kampfrichter-
innen und des Publikums auf die neuen Übungen gespannt“.
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Bundesfachwartin Gabriela Welkow-Jusek: „Caros neue Seilkür interpretiert spanische
Folklore, das Reifenprogramm ist orientalisch und mit den Keulen interpretiert sie jetzt Pink
Floyd – Shine on Crazy Diamonds. Nur der Band-Tango ist unverändert: Was nicht besser
geht, behält man am besten bei. Caro und ihr Team haben die Trainingsperiode intensiv
genutzt. Doch auch die direkte Konkurrenz wird sicher nicht untätig geblieben sein. Nach
dem kommenden Wochenende werden wir wissen, wo wir stehen“. Das Vertrauen der ös-
terreichischen Gymnastikszene in ihr Aushängeschilde ist jedenfalls groß: Rund 30 Fans
haben ihre Olympiareise zum Caro-As-Anfeuern bereits gebucht…
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  Rhythmische Gymnastik   / ÖFT (Wien), Mittwoch 20. Februar 2008
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„Sonnenuntergang“:
WM-Gymnastin
Valentina Baldauf gibt Rücktritt bekannt.
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Valentina Baldauf (18), Gymnastik-WM-Teilnehmerin 2007, tritt zurück. Eine Ende des Vor-
jahres erlittene schwere Meniskusverletzung lässt eine Fortsetzung der Karriere nicht zu:
„Obwohl mir dieser Schritt sehr, sehr schwer fällt, musste ich die Entscheidung treffen“.
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Baldauf ist nach Lisa Stampfl und Catherine Czak bereits die dritte des sechsköpfigen WM-
Ensembles 2007, die abtritt. Bundesfachwartin Gabriela Welkow-Jusek: „Valentina war die
personifizierte gute Stimmung im Team. Wo sie war, ging die Sonne auf. Angesichts ihrer
schwierigen Sportbiografie hat sie Großartiges erreicht!“

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Die Spitzensport-Karriere der Rhythmischen Gymnastin Valentina
Baldauf verlief in hohem Maße ungewöhnlich und steinig. Für eine
technisch-kompositorische Sportart erst fast „unmöglich spät“
(mit elf Jahren) in das gezielte Training eingestiegen, führte der
Weg der heute 18jährigen Dornbirnerin bereits 2004 zum ersten
Gruppen-Staatsmeistertitel. Es folgten drei Einzel-Staatsmeister-
schafts-Bronzemedaillen 2005 – und dann im Jänner 2006 (bei
einer an sich völlig unverdächtigen Übung) ein
Halswirbelbruch
(!) im Training
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Baldauf hatte großes Glück im Unglück: Es bleiben keine Spätfol-
gen zurück. Nach eineinhalb Jahren intensiver Therapie und Re-
habilitation erhielt sie im Juni 2007 das ersehnte Vollbelastungs-
attest. Die Nominierung für die Nationalgruppe erkämpfte sie sich
schon bei der WM Ende September – und diese sollte trotz der
verpassten Olympiaqualifikation schließlich den Karrierehöhepunkt

darstellen. Denn eine schwere Meniskusverletzung während der (gewonnenen) Gruppen-Staatsmeisterschaft im Dezember 2007 beendete de facto die Laufbahn.
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Nun machte Valentina Baldauf ihren Rücktritt öffentlich: „Ich kann mein Knie noch immer
nicht vollkommen durchstrecken und beugen. Ohne das geht es aber nicht. Zurzeit ist
nicht einmal Joggen schmerzfrei möglich. Und es würde einfach viel zu lange dauern, um
wieder voll einsteigen zu können. Die Ärzte haben gesagt, so einen zerfetzten Meniskus
haben sie noch nie gesehen“.

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Baldauf weiter: „Es wäre zu schwer für mich, noch
einmal von null anzufangen und alles wieder aufzu-
holen.
Auf jeden Fall werde ich es nie bereuen, mit
Rhythmischer
Gymnastik angefangen zu haben. Das
sind mir meine Verletzungen Wert. Ich möchte in
diesem künstlerischen Bereich bleiben, anfangen
Lateinamerikanisch zu tanzen oder vielleicht etwas
in Richtung Musical machen. Oder Patisserie. Nach

meiner Matura gehe ich nach Südamerika, voraussichtlich nach Ecuador oder in eine Surf-
schule nach Costa Rica“.
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Der „große Bruder“ von Valentina ist Kunstturn-Ass Marco Baldauf. Er ist voll des
Lobes:
„Valli hat aufgrund von Verletzungen und der bevor stehenden Matura die richtige
Entscheidung getroffen. Das Wichtigste ist, dass sie von ihrem schweren Unfall keine blei-
benden Schäden davon getragen hat. Ich bewundere, wie sie damals mit der Situation um-
ging. Sie kann stolz auf ihre Sportkarriere zurück blicken“.
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  Rhythmische Gymnastik   / ÖFT (Wien), Freitag 8. Februar 2008
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WM-Gymnastin Catherine Czak zurück getreten.
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Catherine Czak war WM-Teilnehmerin 2007, dreifache EM-Teilnehmerin (2006, 2005, 2004)
und siebenfache Einzel-Vizestaatsmeisterin (2003-2006, stets hinter der „unschlagbaren“
Caro Weber) in Rhythmischer Gymnastik. Heute gab die 19jährige Wienerin ihren Rücktritt
bekannt: „Ich habe lange nachgedacht. Die WM 2007 war für mich immer ein großes Ziel
und ich empfinde sie als einen angemessenen Abschluss“.
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Czak bei der ÖM 2006

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Czak hatte zuletzt der Nationalgruppe angehört, die sich intensiv
auf die internationale Olympiaqualifikation für Peking bei der WM
im September 2007 vorbereitet hatte. Am Erreichen des IOC-
Quotenplatzes war man
allerdings (im Gegensatz zu Caro Weber
im Einzelbewerb) gescheitert.
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Nach Lisa Stampfl (V) ist Czak nun die Zweite dieses Ensembles,
die ein Jahr früher als eigentlich erhofft und geplant den Spitzen-
sport an den Nagel hängt: „Ich habe RG nun schon 13 Jahre lang
gemacht und sie war immer ein sehr wichtiger Teil meines Lebens.
Aber es ist an der Zeit, meine Karriere zu beenden. Jetzt kann
ich mich voll dem Wirtschaftsstudium widmen. In meiner Freizeit
tanze ich in einer Showgruppe. Ich bedanke mich bei allen, die
mir ermöglicht haben, so weit zu kommen“.
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Bundesfachwartin Gabriela Welkow-Jusek geht Czaks Rücktritt
nahe: „Catherine war über Jahre hinweg eine der verlässlichsten
und motiviertesten Leistungsträgerinnen unseres Kaders. Ganz zu
Beginn hätte ihr kaum jemand eine Karriere bis hinauf zum EM-
und WM-Niveau zugetraut. Ihr ist nichts in den Schoß gefallen.
Catherine hat sich alles besonders hart und konsequent erarbei-
tet. Dafür hat sie meinen großen Respekt“.

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