Kunstturnen |
ÖFT (Wien), Dienstag 11. August 2015
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Turnerinnen Simone Penker,
Jessica Stabinger
und
Ceyda Sirbu beenden Karriere.
Gleicher Zeitpunkt, drei verschiedene
Beweggründe..
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Österreichs
Kunstturnerinnen-Nationalkader muss drei prominente Rücktritte
zum selben Zeitpunkt verkraften:
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WM-Teilnehmerin
Simone Penker (22) tritt mit dem
Universiade-Finale als
Karriere-Höhepunkt ab, um sich nun voll dem Studium in Alaska zu widmen. |
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Jugend-Olympiateilnehmerin
Ceyda Giogiana Sirbu (16) musste schmerz-
voll zur Kenntnis nehmen, dass ihr Körper die harten
Trainingsbelastungen
nicht mehr verkraftet. |
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Die zuvor als
mögliche Olympiateilnehmerin gehandelte Weltcup-Medaillen-
gewinnerin
Jessica Stabinger (17) hat leider die
Motivation zur Gänze
eingebüßt. |
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Simone Penker
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Jessica
Stabinger
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Ceyda
"Giorgi" Sirbu
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Simone Penker war ihre
komplette
aktive Karriere lang eine „Einzelkämpferin“.
In Klagenfurt
entwickelte sie sich trotz feh-
lender Trainingspartnerinnen bis zur
WM-
Teilnehmerin 2010 und zur neunfachen
Staatsmeisterschafts-Medaillengewinnerin.
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Seit 2012 trainiert und studiert Penker in
Anchorage (Alaska), wird dem dortigen Uni-
Team auch weiter zur
Verfügung stehen.
Doch aus dem Nationalkader und dem inter-
nationalen
Geschehen zieht sie sich nun zu-
rück: „Eigentlich hatte ich das so noch nicht
vor, doch nach der WM 2014 und jetzt dem
krönenden Universiade-Finale muss
ich mich
der Realität stellen. Auch wenn Turnen immer
Teil meines Lebens
sein wird, muss ab jetzt
die Ausbildung im Mittelpunkt zu stehen.“
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Die Dornbirnerin
Ceyda „Giorgi“
Sirbu
hatte
es in ihrer Jugendkarriere zu allen drei
international möglichen
Spitzenveranstaltun-
gen geschafft: Europäisches Olympisches
Jugendfestival
2013, Junioren-EM 2014 und
zuletzt vor einem Jahr sogar die Olympischen
Jugendspiele. Dazu kamen zwölf österreichi-
sche Jugendmeistertitel zwischen
2008 und
2014 sowie ein Staatsmeisterschaftstitel bei
den „Großen“ mit dem
Vorarlberger Team.
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Doch in ihrem ersten Elitejahr zeigte sich
Sirbus Körper
– vor allem die Wirbelsäule –
der im harten internationalen Turngeschäft
nötigen Belastungsintensität nicht mehr ge-
wachsen. Das Karriereende ist für
die tief
enttäuschte Ceyda Sirbu der einzige Weg in
eine Zukunft ohne
gesundheitliche Probleme.
Sie will Trainerin werden.
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Jessica Stabinger gewann
schon
beim ersten Weltcup ihrer Karriere – zu Os-
tern 2014 in Ljubljana – am
Schwebebalken
die Silbermedaille. Bereits 2014 Mitglied des
erfolgreichen
WM-Teams, sahen Experten in
ihr eine seriöse Kandidatin auf den maximal
einen (1) möglichen österreichischen Olym-
pia-Quotenplatz 2016 – und noch
viel mehr.
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Nun beendet der Innsbrucker Teenager mit
dem außergewöhnlichen
Talent und Potenzial
die viel zu kurze Karriere: „Training, Schule
und Co.
sind mir über den Kopf gewachsen.
Ich habe den Spaß am Turnen verloren und
ich bin nicht mehr bereit, das dafür nötige
Trainingspensum zu bewältigen.“
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Alle
Zurückgetretenen bedanken sich in ih-
ren Abschieds-Statements beim
persönlichen
Umfeld und beim ÖFT mit Sportdirektorin Eva
Pöttschacher
und Nationaltrainer
Laurens van
der Hout an der Spartenspitze für die Unter-
stützung.
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Pöttschacher wiederum zeigt sich über das
Ausscheiden von Ceyda Sirbu
aufgrund ihrer
den Spitzensport ausschließenden gesund-
heitlicher Probleme
„sehr betroffen aber froh,
dass wir das Problem rechtzeitig erkannt ha-
ben.
Ihre Fröhlichkeit zu jeder Stunde wird
uns fehlen.“
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Bei Simone Penker bedankt sich Pöttschacher
für ihr „immenses Engagement und
die stetige
Verlässlichkeit
trotz
der
zu bewältigenden
Dis-
tanzen zwischen
Alaska und Österreich.“
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Bei Jessica Stabinger steht für die Sportdir-
ektorin
die „Enttäuschung über den Schluss-
punkt, noch bevor es richtig losgegangen
ist“
im Vordergrund. Nachsatz: „Alle drei wären
Kandidatinnen für unser
WM-Team Ende Ok-
tober in Glasgow gewesen. Doch zum Glück
ist unser Kader
mittlerweile groß und stark
genug, um unsere Ziele dennoch sicher er-
reichen
zu können.“
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