Presse-News 8/08

Die ÖFT-Presseaussendungen
im August 2008


  Rhythmische Gymnastik   | ÖFT (Peking/Wien), Freitag 22. August 2008
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Caroline Weber beendet Olympia auf Platz 17.
[Biografie]  [Webers Olympia-Blog]
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Caroline Weber erreichte bei den Olympischen Spielen in Peking den 17. Gesamt-
rang. Die 22jährige Dornbirnerin präsentierte alle vier Küren ohne einen einzigen
groben Fehler und resümiert: „Ich habe vorher einen Platz zwischen 15 und 20
für realistisch gehalten. Ich habe mein Bestes gegeben, mein Ziel klar erreicht
und bin deshalb mit mir zufrieden. Olympia ist eine großartige Erfahrung!“

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Caro Weber am Weg zum besten
österreichischen RG-Olympia-
Ergebnis.
Dieses Foto (der Agentur
Getty) brachte es sogar in die High-
lights der offiziellen Olympia-Website!

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Nach gestern ungewohnt nervösem Beginn und dem
sie doch enttäuschenden 19. Platz nach dem ersten
Wettkampftag, erlebte man heute in Peking eine wie
ausgewechselte Caroline Weber.
Ihre angekündigte
Aufholjagd begann mit einer sehr konzentrierten und

zur Gänze auf den Punkt geturnten Keulenkür:
Mit
ihrem Lieblingsgerät war die Sportsoldatin besonders
auf das gestrige Sorgenkind „Technischer Wert“ be-
dacht. Weber führte jedes Schwierigkeits-Element
beim riskantesten aller Geräte sehr sauber und sicher
aus. Ein äußerst harmonischer Vortrag sicherte ihr
sehr gute 16.250 Punkte (und im Vergleich zum Vor-
tag eine um einen halben Punkt bessere Techniknote).
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Damit überholte Weber zwei Konkurrentinnen und lag
somit im Zwischenklassement nach drei Geräten auf
Platz 17. Das sollte auch der Endrang bleiben. Beim
letzten
Auftritt mit dem Band bot sie
einen Tango
mit hervorragender Ausstrahlung, besonders schlüssi-
ger Ausführung und mit nur einer kleinen Bandkollision
dar. Online-Branchenführer Gymmedia.com: „Ein guter
Abschluss, den sie danach mit ihrer Trainerin Lucia
Egermann
ausgelassen durch eine Österreich-Brille
betrachtete. Doch das braucht sie gar nicht: Sie hat
hier auch aus internationaler Sicht mit ihrem Vierkampf
eine beachtenswerte Leistung erbracht!“

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Das Samstag-Finale der besten Zehn verfehlte Caro Weber mit den Geräte-Einzelplatzier-
ungen 16 (Keulen), 17 (Band) und 2x 18 (Reifen, Seil) und dem Mehrkampftotal von 64.175
wie erwartet – und zwar um knapp 2.7 Punkte. In der Qualifikation dominierten die drei (in
unterschiedlichen Gymnastikbewerben) amtierenden Weltmeisterinnen Eugenia Kanaeva
(RUS, 74.075), Olga Kapranova (RUS, 72.900) und Anna Bessonova (UKR, 72.825). Der
Medaillenkampf wird wieder bei Null beginnen. >> Offizielle Qualifikations-Ergebnisliste

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Der große Haken an der Sache.

Webers Abschneiden bei Olympia und vor allem ihre
Wertungen haben dennoch einen ganz gewaltigen
Haken: ÖFT-Bundesfachwartin und vielfach WM-er-
probte Kampfrichterin Gabriela Welkow-Jusek verfolg-
te den Bewerb live von der Tribüne aus: „Nur 15.925
Punkte wegen 6.9 Technischer Wert für Caros Band-
kür sind eine Frechheit. Die stammen von der polni-
schen Kampfrichterin und die Polin Joanna Mitrosz
hat Caro nur deshalb in der Endabrechnung hauch-
dünn um 0.05 Punkte abgefangen“.
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Welkow-Jusek weiter: „Auch gestern schon war Caro
hart dran genommen worden – zwar reglementgemäß,
doch bei manch anderer wurde bei gröberen Fehlern
nicht derselbe sehr strenge Maßstab angelegt. Hin-
gegen waren die Koreanerin und die Chinesin, die wir

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Olympiafoto (C) Thomas Schreyer

eigentlich nicht auf der Rechnung hatten, in Summe hier eindeutig besser als Caro. Auch
das muss man klar sagen“.
Österreichs Ausnahmegymnastin selbst gibt sich sehr fair: „Mit
solchen Situationen muss man umgehen können, wenn man eine Sportart betreibt, in der
Menschen das Ergebnis beurteilen. Sicher wäre es schöner, wenn ich beim wichtigsten
Wettkampf meiner Karriere auch selbst den Eindruck gehabt hätte, völlig gerecht benotet
worden zu sein“.
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Historische österreichische Bestmarke als Nebenprodukt.
Obwohl die in Peking erzielten Punkte nicht zu den allerbesten ihrer Karriere zählen (siehe
Statistik
), überbot Caroline Weber das vom ÖOC in der Qualifikationsphase gefordert ge-
wesene Limit von 63.200 erneut sehr deutlich. Sie erreichte heute
das bislang deutlich
beste Olympia-Ergebnis einer österreichischen Rhythmischen Gymnastin
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Nach der
1984 erfolgten Olympia-Aufnahme dieses besonderen Sports (kein anderer ist in der Lage,
Ästhetik, Kreativität, Choreografie und Musikalität in ähnlich beeindruckender Weise mit
spitzensportlichen Höchstleistungen zu verbinden; aktuelles Zitat der IOC-Website: „The
Most Beautiful Sport
“) war Elisabeth Bergmann 1988 die erste: Sie hatte in Seoul Platz
25 erreicht. Es folgten Birgit Schielin (24.) und Nina Taborsky (29.) in Atlanta 1996.
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Caroline Weber ist demnach seit heute die in ALLEN Belangen
erfolgreichste Rhythmische Gymnastin der ÖFT-Geschichte:

Rekordstaatsmeisterin mit 29 Titeln, dazu beste Österreicherin bei Olympia (17.), bei Welt-
meisterschaften (14.), bei Europameisterschaften (12.), im Weltcup (8.) und im Grand-Prix
(5.). Die Verleihung des Titels „Weltklasse-Gymnastin“ durch den Weltturnverband
FIG
würdigt dies ebenso, wie ÖFT-Präsident Christian Katzlberger: „Das war eine groß-
artige Leistung, zu der ich sehr herzlich gratuliere! Österreich kann stolz auf diese bewun-
dernswerte Sportlerin sein!“
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  Rhythmische Gymnastik   | ÖFT (Peking/Wien), Donnerstag 21. August 2008
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Caroline Weber 19. zur Gymnastik-Olympia-Halbzeit.
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Caroline Weber liegt nach zwei soliden – aber nicht optimalen – Kürübungen
zur Halbzeit des Olympia-Qualifikationswettkampfes auf Rang 19 unter den 24
Rhythmischen Gymmastinnen. Die 22jährige Dornbirnerin: „Mit Seil zum Auftakt
war ich sehr nervös, mit Reifen bin ich nicht unzufrieden. Ich hoffe, dass ich
morgen noch einige Plätze aufholen kann und werde angreifen.“

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Weber bei ihrer ersten
Olympiakür
Foto (C) Thomas Schreyer

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Weber verstand es in der ersten Hälfte ihres Karrierehöhepunk-
tes ausgezeichnet, ihre gewohnten Stärken Ausdruckskraft und
Eleganz in hohe Noten im künstlerischen Wert und in der Aus-
führung umzusetzen. Aufgrund einiger Unsauberkeiten wurden
ihr jedoch das eine oder andere Schwierigkeitselement von der
Jury nicht bzw. nur teilweise anerkannt. Daraus resultierten im
Vergleich zu perfekt erhofften Küren verhältnismäßig geringe
Noten im „Technischen Wert“.
>> Offiz. Zwischenergebnis
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In der
Außen-Beurteilung der Online-Plattform Gymmedia
liest sich dies wie folgt: „Weber wird hier keine Chance auf das
Finale haben, zu groß sind die Unterschiede in der Körpertechnik
zu den Weltbesten - aber wie sich verkauft und kämpft, ist aller
Ehren wert und ihre sympathische Ausstrahlung kommt noch hin-
zu. Besonders ihre Reifenübung ist sehr originell choreographiert
und sehr hübsch umgesetzt - ihr schaut man einfach gern zu!“

Die olympischen Qualifikationsbewerbe der Rhythmischen Gym-
nastinnen werden morgen (Fr. 22.8.) von 18:00 bis 20:40 Uhr
Ortszeit (ab Mittag in Österreich) für alle mit den beiden Küren
mit Keulen und Band abgeschlossen. Die Top Ten erreichen das
Finale am Samstag. > mehr Info  > APA-Presseaussendung

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  Rhythmische Gymnastik   | ÖFT (Peking/Wien), Montag 18. August 2008
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Caroline Weber drei Tage vor dem Olympiastart:
„Ich fühle mich stark!“

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Nach einem ausgezeichnet verlaufenen neuntägigen Trainingscamp in Hongkong
ist die Rhythmische Gymnastin
Caroline Weber
seit wenigen Stunden wieder in
Peking. Am kommenden Donerstag 21.8. startet sie als Drittletzte des komplet-
ten ÖOC-Teams in die Olympischen Spiele: „Ich fühle mich stark, bin in ausge-
zeichneter Form und hoffe auf einen optimalen Wettkampf“.

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Aktuelle Fotos vom vorwöch-
igen Training in Hongkong



[Biografie]
[
Webers Olympia-Blog]
[
Mehr Hongkong-Fotos]

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Webers
Ziel für die Olympischen Spiele: „Ich möchte
mein Bestes geben und Österreich eindrucksvoll repräsen-
tieren. Vier fehlerfreie Küren müssten eine Platzierung
zwischen 15 und 20
bedeuten. Damit wäre ich zufrie-
den. Alles dahinter würde mich enttäuschen. Nur wenn
es perfekt läuft, könnte ich vielleicht auch ein klein we-
nig mehr erreichen. Versuchen werde ich dies auf alle
Fälle. Ich will beim Höhepunkt meiner Sportkarriere den
Wettkampf meines Lebens turnen. Dazu muss ich voll
aus mir heraus gehen!“.
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Bei der letzten WM 2007 schaffte Weber im Mehrkampf-
finale Platz 14, bei der EM 2008 vor zwei Monaten Platz
12 (wobei bei der WM nur zwei Nicht-Europäerinnen vor
ihr lagen).
Trainerin Lucia Egermann: „Das waren zwei
optimal verlaufene Großereignisse hintereinander. Wir
hoffen und vertrauen darauf, dass beim größten Ereignis
aller guten Dinge drei sein werden. Die Akklimatisierung
und Trainingstage in Hongkong klappten problemfrei, wir
konnten uns voll auf die letzten Details konzentrieren.
Unsere direkte Wettkampfvorbereitung verlief bislang
noch nie so gut wie jetzt. Dass es ausgerechnet beim
letzten Test der Wettkampfküren in Hongkong ein wenig
haperte, war vielleicht gut so. Das Selbstvertrauen hat
jedenfalls nicht gelitten“.
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Der Gymnastik-Olympia-Fahrplan:
Drei Tage lang stehen nun (abends) die „Wettkampf-
podium“-Trainingseinheiten
in der RG-Olympiahalle in
der Pekinger Technologie-Universität auf dem Programm.
Am
Donnerstag 21. August von 18:00 bis 20:40 Uhr
Ortszeit (ab Mittag in Österreich) startet Gymnastik-
Olympia für alle mit den beiden Kürübungen mit dem Seil
und dem Reifen. Tags darauf, am Freitag 22. August
wird der Qualifikationsbewerb zur selben Zeit mit Keulen
und Band abgeschlossen. Die Auslosung meinte es mit

Caro Weber nicht ungünstig: Sie erwischte durchwegs Startplätze in der Mitte oder am
Ende des Feldes. Sollte Weber das nicht erwartbare Kunststück schaffen, sich für das
Top10-Finale zu qualifizieren, käme sie am 23. August zur selben Zeit in der Entscheidung
um die Medaillen noch einmal dran.
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Historische österreichische Bestmarke als „Nebenprodukt“.
Caroline Weber wird die vierte Rhythmische Gymnastin sein, die Österreich bei den
Olympischen Spielen vertritt.
Nach der 1984 erfolgten Olympia-Aufnahme dieses beson-
deren Sports (kein anderer ist in der Lage, Ästhetik, Kreativität, Choreografie und Musika-
lität in ähnlich beeindruckender Weise mit spitzensportlichen Höchstleistungen zu verbin-
den) war Elisabeth Bergmann 1988 die erste: Sie erreichte in Seoul Platz 25. Es folgten
Birgit Schielin
(24.) und Nina Taborsky (29.) in Atlanta 1996. Standen damals allerdings
jeweils 36 Start-/Quotenplätze im Einzelbewerb zur Verfügung, sind es heute nur noch 24
(da das fixe Weltturnverbands-Gesamtkontingent zugunsten mehr Ländern im RG-Gruppen-
bewerb verschoben wurde). Die Milchmädchenrechnung: Der Ex-aequo-Rekordplatz 24 ist
Weber auf alle Fälle sicher. Man darf aber davon ausgehen, dass sie ihren alleinigen ÖFT-
Bestmarken an Staatsmeistertiteln, EM- und WM-Platzierungen nun auch jene bei Olympia
hinzu fügen wird.
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>> Hier geht es zu allen Presseaussendungen vom Juli 2008 <<

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